Natürlich auch als Download: Briefgottesdienst (Word-datei)
Wir wünschen Ihnen einen gesegneten und lichtreichen 4. Advent. Wir möchten mit Ihnen Gottesdienst feiern. Da wo Sie sind. Sie lesen hier unseren Briefgottesdienst und wir hoffen sehr, dass Sie mit ihm eine gute Zeit haben, Gedanken, die Sie anregen, Verbundenheit mit allen, die nun auch beten und lesen und nachdenken und singen.
Als erstes noch ein paar Hinweise für den Briefgottesdienst:
Machen Sie es sich bitte schön. Suchen Sie sich einen guten Platz in Ihrer Wohnung oder wo immer Sie den Gottesdienst feiern möchten. Sie können das gern allein tun oder mit der Familie und Freunden. Zünden Sie die Kerzen Ihres Adventskranzes an. Kochen Sie sich gern einen Kaffee oder Tee. Machen Sie sich eine schöne Musik an oder legen Sie Ihre Lieblings-CD bereit. Schalten Sie das Handy aus und alles, was Sie ablenken oder stören könnte.
Lesen Sie den Brief durch. Wenn Sie mehrere Personen sind, dann verteilen Sie die einzelnen Abschnitte ruhig.
Und nun wünsche ich Ihnen einen gesegneten Gottesdienst.
Musik
Singen Sie ein Adventslied oder stellen Sie sich ein schönes Lied von einer CD an.
Einstimmen
Gott,
ich bin hier.
Sieh, wie ich/ wir hier sitze/n.
Schenke mir eine gute Zeit.
Lass mich spüren, was für heute versprochen ist: Der Herr ist nahe.
Ich bin hier.
Andere lesen diese Zeilen heute auch.
Mit ihnen möchte ich mich verbunden fühlen. Und auch für meine Gemeinde hoffen und bitten, dass sie dich, Gott hören und spüren.
Ich bin hier.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
Musik
Vielleicht singen Sie ein Lied? Oder hören noch eins von Ihrer CD?
Kyrie und Gloria – Klage und Dank
Am Anfang eines jeden Gottesdienstes sagen wir Gott, was uns schwer auf dem Herzen liegt und worüber wir dankbar sind. Wir klagen und wir danken.
Was uns diese Woche gefordert hat, vielleicht überfordert. Was uns traurig macht und ratlos.
Überlegen Sie: Wie erging es Ihnen diese Woche? Was möchten Sie klagen?
Wenn Sie mehrere sind, können Sie sich es gern erzählen, laut aussprechen.
Nachdenken oder Aussprechen der Klage, dann lesen Sie:
Gott, ich schaue in die Adventskerzen und ich bitte dich, lass das Licht in die Bereiche meines Lebens fallen, die mir dunkel erscheinen.
Lassen Sie uns auch das Schöne sehen.
Worüber freuen Sie sich? Wofür sind Sie dankbar? Was hat Sie diese Woche zum Lächeln gebracht?
Was gibt Ihnen Mut und macht Ihr Herz froh?
Denken Sie darüber nach, zählen Sie es sich auf. Erzählen Sie es sich gegenseitig.
Nachdenken oder Aussprechen der Freude und der Dankbarkeit, dann lesen Sie:
Gott, ich danke dir für die vielen Lichtpunkte in meinem Leben. Ich danke, für all das, was ich empfange und weitergeben kann.
Zum Nachdenken
Advent ist Warten und Vorfreude. Und wenn wir die Geschenke für unsere Lieben vorbereiten, jeden Tag eine Tür des Adventskalenders öffnen, jeden Sonntag eine Kerze mehr anzünden, dann erhöht das alles die Spannung auf das Fest. Und auf das, was sein wird, wenn der neue König regiert. Wir machen es schön und wohlig für uns und andere. Wir möchten den anderen eine Freude machen und ihnen etwas Gutes tun. Wir freuen uns über das schöne Essen und über die Geschenke, weil wir genießen und uns freuen wollen Diese Freude, dieses Füreinander, dieser Genuss möchte ein Abglanz von dem sein, was kommt, wenn sich das erfüllt, was uns in dem Kind von Bethlehem geschenkt wird. Im eigentlichen Sinne, in ihrer tiefen Bedeutung sind das alles wunderbare Momente. Nicht Geschenkewahn, Vorbereitungsstress, Völlerei, sondern mit adventlichen Herzen sind es Orte oder Momente von Gottesbegegnungen. Kleine Momente, in denen man spürt: Gott ist nah.
Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!
Der Herr ist nahe! (Philliper 4,4.5b)
Diese besondere Nähe spürte Maria, als ihr gesagt wurde, dass sie ein Kind bekommen wird. Bei Lukas steht es so (Lukas 2,26 – 38):
Und im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth, zu einer Jungfrau, die vertraut war einem Mann mit Namen Josef vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria.
Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir!
Sie aber erschrak über die Rede und dachte: Welch ein Gruß ist das?
Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Du hast Gnade bei Gott gefunden.
Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben.
Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben,
und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.
Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Manne weiß?
Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.
Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch schwanger mit einem Sohn, in ihrem Alter, und ist jetzt im sechsten Monat, sie, von der man sagt, dass sie unfruchtbar sei.
Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.
Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied von ihr.
Denken Sie über folgende Fragen nach oder besprechen sie diese mit Ihrer Familie, ihren Freunden, die bei Ihnen sind:
Sind Sie schon einem Engel begegnet?
Was, meinen Sie, könnte Maria gefühlt und gedacht haben?
Der Engel bezeichnet Maria als Begnadete. Ob die anderen, Josef zum Beispiel, das auch so sieht?
Ich möchte Sie auf eine kleine Reise einladen. Wir lesen die Geschichte noch einmal, aber nun reisen wir mit. Immer wenn sie diese +++ sehen, dann machen Sie eine kleine Pause, so dass Sie selbst nachdenken können oder wenn Sie diese Gedankenreise vorlesen, die anderen nachsinnen können. Machen Sie es sich bequem und wer zuhört, der schließe bitte die Augen.
Hören Sie auf die Geschichte und auf Ihr Herz:
Wir verlassen diesen Ort und reisen in den Norden von Israel.
Wir kommen über bewaldete Hügel
vorbei an Feldern der Ebene
und zuletzt durch das Tal der Ölbäume
nach Nazareth, dem Ort am Hügel zwischen Zypressen und Eichen. +++
Es ist Vormittag, die Sonne brennt schon heiß vom Himmel. +++
Ich gehe durch die staubige Straße, vor mir geht eine junge Frau, +++
ich schließe mich ihr an, sie lächelt, als ob sie an jemanden denken würde, den sie liebt,
auch ich liebe, +++
sie trägt etwas, und ich? Ich trage auch etwas mit mir herum, +++
zielstrebig geht sie nach Hause.
Ich gehe mit ihr; gehe ich neben ihr oder hinter ihr her? +++
Ich kann ihre Gedanken hören, +++
auch ich denke über einiges nach. +++
Sie tritt ein, ich begleite sie und wähle mir einen Platz im Raum, vom dem aus ich ihr zusehen kann. +++
Auf einmal spüre ich, dass außer uns noch jemand den Raum betreten hat, +++
Er sprach sie an und sie gibt ihm Antwort, +++
da wendet er sich um und kommt direkt auf mich zu,
deutlich höre ich: Sei gegrüßt, du, Begnadete, +++
was willst du, das ich dir tun soll? +++
und ich antworte mit klarer Stimme: +++
Er nimmt meine Antwort in seine Hände, sieht mich an und sagt:
„Der Herr ist mit dir!“ +++
Ich spüre, dass er zurückgekehrt ist an den Ort, von dem er kam.
Auch ich will zurückkehren, heimkommen. +++
So verlasse ich das Haus, zur Erinnerung nehme ich etwas mit. +++
Ich verlasse das Land und komme wieder hier an, betrete das Haus,
komme in den Raum und finde mich auf meinem Platz ein.
Langsam öffne ich die Augen, atme tief durch, strecke mich und bin wieder da.
Was haben Sie sich zur Erinnerung mitgebracht? Wird es Ihnen helfen können?
Konnten Sie sich auf diese Begegnung einlassen?
„Der Herr ist nah.“ Das fordert mich heraus. Höre ich ihn? Bin ich bereit, für mich ungewohnte Wege zu gehen?
Lass ich zu, dass er etwas mit mir vor hat? Und erkenne ich den Segen darin?
Ich hoffe sehr, dass er Advent und dann das Weihnachtsfest eine Spurensuche für uns alle sein kann. Es wäre schön, ihn zu suchen, zu finden und ihn wahrzunehmen in all dem, was wir machen. Dass wir die Tiefe von unseren Handlungen, Gedanken und Entscheidungen ernstnehmen und sie leben.
Dann sind die Dinge, die wir zu Weihnachten machen von Herzen und haben eine Botschaft. Dann sind die Aufgaben, die wir uns stellen, nicht nur lästige Pflichten, sondern Botschaft.
Amen.
Musik
Singen Sie noch ein Adventslied. Vielleicht: Wie soll ich dich empfangen . . . Nummer 11 im Evangelischen Gesangbuch.
Gebet
Beten Sie, so wie Sie mögen und was Sie Gott sagen möchten. Beten Sie laut, dass andere Ihr Gebet mittragen können oder leise. Gott hört.
Wenn Sie nicht wissen wie, Sie beten können, dann nehmen Sie das folgende Gebet:
Gott,
ich bitte dich/ wir bitten dich für alle, die deine Nähe in diesen Tagen besonders brauchen:
für alle Einsamen,
alle Kranken,
für alle, die keine Hoffnung sehen,
für die die Not leiden.
Gott,
ich bitte dich/ wir bitten dich für die Menschen, die mir anvertraut sind:
meine Familie, Freunde, Nachbarn, meine Gemeinde.
Mögen sie Licht sehen, wo es dunkel ist.
Mögen wir einander Licht sein, wenn es nötig ist.
Gott,
ich bitte dich für mich.
Einen guten Tag.
Ein gesegnetes Weihnachtsfest.
Und ein Morgen.
Und all unsere Gedanken und Gefühle, unsere Hoffnungen bündeln sich in dem Gebet, dass Jesus uns gelehrt hat:
Vater Unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen,
denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.
Segen
Vielleicht können Sie sich an den Händen fassen mit denen, die bei Ihnen sind.
Vielleicht mögen Sie aufstehen.
Und hören Sie, was Gott Ihnen und Euch verspricht:
Gott segne dich und behüte dich.
Er lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Er erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir seinen Frieden.
Musik
Ihnen einen gesegneten 4. Advent und Danke, dass Sie mit uns Gottesdienst gefeiert haben,
Ihre Anne Bremer