Die letzte Zählung. Immer fünf Pakete tragen wir in die große Scheune in Olvenstedt. Und wir zählen. Fünf. Zehn. Fünfzehn. Der erste kleine Freudenschrei bei dem 100. Paket, das wir auf den Steinboden legen. Ringsumher stapeln sich die Pakete all der anderen Schenker und Spender. Aber die vor uns sind aus Aschersleben. 100 Stück – und der Bus ist nicht einmal halb leer.

Immer wieder haben in den letzten Wochen Menschen Pakete in den Stephanikirchhof gebracht. Die katholische und evangelische Kirchengemeinde haben dafür gleichermaßen geworben. Und so unterschiedlich die Menschen, so verschieden waren auch die Pakete. Da waren ganz ordentlich eingeschlagene, ganz bunte, ganz individuell gepackte, ganz bemühte Pakete dabei. Pakete aus Aschersleben, Gatersleben, Nachterstedt. Und auch wenn wir manche Geschenke nicht weitergeben konnten (zum Beispiel deutschsprachige Kinderbücher oder unverpackte Lebensmittel) – so haben doch alle Spender dazu beigetragen, vielen vielen Kindern diese Weihnachten eine Freude zu machen! Besonders die Schulen in Aschersleben haben sich unglaublich stark beteiligt. Die Pakete der Schüler haben am Ende fast zwei Drittel der Gesamtpakete ausgemacht. Deshalb noch einmal vielen Dank an alle Lehrer, Schüler und Eltern (und einen engagierten Hausmeister) für diese überragende Beteiligung!

Magdeburg, 15.11.2019, 20.00 Uhr: Wir zählen immernoch. 165. 170. Und es werden immer mehr. Eine wundersame Paketvermehrung sozusagen. Ein zweiter (jetzt etwas größerer) Freudenschrei beim 200. Paket, das wir aus dem Auto holen. Und dann ist es geschafft. Auf dem Steinboden der Scheune von Familie Pretz in Olvenstedt stapeln sich neben den Paketen aus Magdeburg und Umgebung stolze 227 Pakete aus Aschersleben. Zweihundertsiebenundzwanzig. Ein Wunder.
Frau Pretz erinnert sich: „Letztes Jahr kamen Sie mit 38 Paketen“. Letztes Jahr hat noch der Kofferraum meines Autos gereicht. Dieses Jahr musste der Bus her. Nächstes Jahr, beschließe ich, ist Aschersleben selbst Annahme- und Sammelstelle. Und dann werden sich die Pakete an den Schaufenstern des Gemeindezentrums stapeln, bevor sie wieder in die Welt geschickt werden, um Kindern zu zeigen: Da ist jemand, dem bist du wichtig. Da ist jemand, der an dich denkt. Pakete, die uns daran erinnern, was Jesus einst zu seinen Jüngern, ja zu allen Menschen sagte: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Mt 25,40)
Liebe Frau Peter, das ist ein wirklich schön geschriebener Artikel ! Fröhlich und anregend. Nächstes Jahr muss ich wieder dran denken, auch ein Päckchen zu packen !
Christina Hampel hampel_ch@yahoo.de Lerchenweg 9 06449 Aschersleben
Tel.: 015
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