Briefgottesdienst für den März

Im Nachfolgenden lesen Sie den Briefgottesdienst, der auch im Gemeindebrief April/Mai der Kirchengemeinde eingelegt ist:

Vorbereitung
Für unseren Gottesdienst machen Sie es sich erstmal gemütlich. Wenn Sie mögen, schenken Sie sich eine Tasse Kaffee ein, setzen sich an einen gemütlichen Ort. Vielleicht zünden Sie eine Kerze an, so wie wir es auch sonntags im Gottesdienst machen.
Egal ob Sie allein oder in Ihrer Familie zusammen sind, schaffen Sie sich Ihren Gottesdienstort mit dem was Ihnen gut tut. Das ist ja das Schöne, wenn man zu Hause ist. Das Liedblatt für den Gottesdienst können Sie HIER einsehen.

Für Familien hat Ulrike Peter auch einen Kindergottesdienst vorbereitet. Sie finden ihn HIER als PDF zum Ausdrucken. Oder Sie nehmen den aktuellen Online-Kindergottesdienst von unserer Kirchspielseite.

Und nun nacheinander lesen: mitdenken, mitbeten, mitsingen.

Gott segne uns diesen Gottesdienst.

Votum
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
Wir feien Gottesdienst und wir wissen andere aus unserer Gemeinde tun es auch.
Wir feiern Gottesdienst und wir können uns Gottes Nähe sicher sein.
Wir feiern Gottesdienst und finden eine besondere Nähe mit unserer Familie, erfahren Stärkung und neue Kraft.

Musik
Singen Sie vom Liedblatt: „Gott ist gegenwärtig“.
Oder machen Sie sich eins Ihrer Lieblingslieder an.

Kyrie – Gebet
Im Kyriegebet wollen wir Gott klagen. Alles was uns schwer auf dem Herzen liegt. Das ist diese Zeit mit dem Coronavirus und unsere Unsicherheit, aber es kann auch noch so viel mehr sein.
Sprechen Sie laut aus, was Sie traurig macht und Sorgen bereitet.
Wenn Sie mehrere Personen sind, dann sprechen Sie nacheinander, dass Sie auch voneinander hören.

Gott, all das legen wir in deine Hand. Wir bitten dich: Hilf uns tragen. Höre unsere Bitten. Und hilf uns an dir festzuhalten, so wie du an uns festhältst.
Wir rufen zu dir: Herr, erbarme dich.

Gloria – Gebet
Im Gloriagebet sagen wir Danke. Es gibt so viel Gutes, für das wir danken können. Gerade in der Krisenzeit sieht man auch so viel Gutes wachsen. Lasst uns auch mit dem Blick zu dem gehen, was schön ist, was gelingt.
Worüber freuen Sie sich? Wofür sind Sie dankbar? Sprechen Sie es laut aus.

Gott, wir sind dankbar. Viel Gutes erleben wir, trotz dieser Zeit. Vielleicht auch nur wegen dieser Zeit. Wir erleben das Aufblühen der Natur, Freiräume, die sich ergeben, neue Dinge, die sich Bahn brechen. Wir haben Essen und Trinken, Häuser/ Wohnungen, Strom und Wasser.
Wir haben Grund zum Danken und wollen das einfach nicht vergessen.

Tagesgebet
Gott, wir geben dir, was wir denken und fühlen.
Wenn wir wissen, dass du bei uns bist, ist manches besser auszuhalten.
Wenn wir wissen, dass wir geliebt werden, dann ist vieles zu tragen.
Du liebst uns Gott, das möge uns helfen.
Durch dich Gott sind wir jetzt nicht allein, hier in unserem Zimmer.
Du und deine Treue verbindest uns alle miteinander.
Schenk uns und allen einen gesegneten Gottesdienst.
Amen.

Musik
Singen Sie vom Liedblatt: „Wenn die Last der Welt dir zu schaffen macht“.
Oder machen Sie sich eins Ihrer Lieblingslieder an.

Impuls
Gnade sei mit uns und Friede von Gott und unserem Herrn Jesus Christus. Amen.
Liebe Gemeinde,
selten kam es so viel darauf an, wie wir uns als Einzelne verhalten.
Niemand kann sagen: „die anderen sollen zuerst“ oder „das hat mit mir nichts zu tun“. Diese Sätze kann man sich bei Klimafragen oder Armut in Afrika noch zurecht legen und als Entschuldigung vorhalten, aber in dieser Coronakrise helfen die nichts. Es kommt darauf an, wie jede und jeder Einzelne sich verhält.
Jede von uns, kann diejenige sein, die das Virus weitergibt Jeder kann es bekommen. Jede von uns muss jeden Tag wieder entscheiden, was ist jetzt nötig an Kontakt, wirklich nötig und was ist zu unterlassen. Jeder versucht seinen Anteil zu geben, um seinen Beruf, seine Familie und die Gesellschaft am Laufen zu halten.
Jede Entscheidung, ob ich die Türklinke anfasse oder nicht, ist entscheidend für die Verbreitung.
Wenn ich mir das so vor Augen führe, dann schwenke ich immer zwischen zwei Ansichten hin und her. Die eine sagt: Das schaffen wir nie. Wie soll das gehen. Und es breitet sich Panik in mir aus und ich kriege Angst. Angst um mich, um meine Familie, um unsere ganze Menschheit.
Die andere Seite will mir sagen: Quatsch, du bist nicht so wichtig. Sie will das Offensichtliche weg reden, damit die Angst im Griff bleibt.
Ich möchte Sie an zwei Männer erinnern.
Der eine ist David und der andere Jeremia. Jeremia sollte Prophet sein. Gott wollte, dass er den Menschen die Wahrheit erzählt und von ihm Gott. Und Jeremia bekam Panik. „Ich bin zu jung. Ich kann das nicht.“
Aber Gott ließ das nicht zu. Er traut Jeremia diese Aufgabe zu und schickt ihn los, aber nicht ohne ihm vorher zu sagen: „Du schaffst das. Fürchte dich nicht, ich bin bei dir.“
Wir sind nicht zu jung. Wir sind nicht zu alt. Vielleicht meinen wir, das kriegen wir nicht hin. Aber Andere können das manchmal besser einschätzen und unser Gott kann das nochmal ganz anders einschätzen. Alter, Herkunft, Beruf, Technik versiert oder nicht – das ist alles ganz egal. Diese „Ausreden“ zählen nicht. Wir kriegen das hin. So wie auch Jeremia es geschafft hat.
David war auch jung, als er zum König gesalbt wurde. Niemand, nicht mal seine Brüder und sein Vater trauten ihm zu, dass er es werden würde. Aber auch ihm traute Gott mehr zu als er sich selbst und die anderen. Wir kennen David besonders aus seinem Kampf gegen Goliath. So fühle ich mich gerade auch. Wie ein kleiner David gegen diese Übermacht.
Aber David trat dieser Übermacht gegenüber und er besann sich auf seine eigenen Fähigkeiten. Er sollte gegen Goliath in voller Rüstung und mit Schild kämpfen. Das war ihm zu schwer, das ging nicht. Er konnte sich gar nicht bewegen. Er legte alles ab, nahm seine eigene Waffe, die Schleuder und ging und siegte.
Fühlen wir uns nicht zu klein für diese große Aufgabe. Wenn wir diese Herausforderung annehmen, dann kann uns die Angst schon mal nicht unterkriegen.
Und dann suchen wir unsere eigenen Wege.
Ich bin fest davon überzeugt, dass jede und jeder von uns etwas tun kann in dieser Zeit. Wir können zu Hause bleiben. Das ist das erste und entscheidende. Und wir können etwas für andere tun. Selbst wenn Sie über 80 Jahre sind, herzkrank und zur Risikogruppe gehören, können Sie Freunde, Bekannte, Gemeindeglieder anrufen und mit ihnen in Kontakt bleiben. Sie können beten und gerade die Helfer*innen so stärken.
Sie können Ihre Enkelkinder anrufen und ihnen eine Geschichte am Telefon vorlesen.
Und liebe Kinder: schreibt Euren Großeltern Briefe und erzählt so von Eurem Tag.
Nicht nur in dieser Zeit gilt: Jeder Mensch hat eine Aufgabe und ist nützlich. Sage nie: ich bin zu jung oder ich bin zu alt. Wir funktionieren und leben wirklich nur gut als Gemeinschaft von Allen. Als System, in dem alle Gaben und Ansichten verbunden sind. Das schaffen wir auch jetzt, wo es anders ist als sonst. Wir wissen um diese Gemeinschaft und achten aufeinander. Das ist ein Geschenk, dass wir gerade auch wirklich erleben dürfen. Und das wird sich auch in unserem kollektiven Gedächtnis verankern, vereinen, stärken und stolz machen.
Also, liebe Gemeinde,
hören Sie bitte auch immer den Zuspruch, wie ihn Jeremia gehört hat: Du kannst es. Fürchte dich nicht, ich bin bei dir. Und finden Sie Ihren Weg, wie David.
Und wir bringen unseren Goliath zu Fall.
Und der Friede Gottes, der höher ist als all unsere Vernunft bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.

Musik
Singen Sie vom Liedblatt: „Ins Wasser fällt ein Stein“.
Oder machen Sie sich eins Ihrer Lieblingslieder an.

Fürbitten und Vater Unser
Wir beten, jede und jeder bei sich und doch miteinander und füreinander:
Gott, ich bin hier bei mir oder in meiner Familie. Ich bitte dich, lass uns achtsam miteinander umgehen. Hilf uns rücksichtsvoll zu sein, dass wir uns nicht gegenseitig anstrengen. Und uns schnell vergeben, wenn es doch mal zu Streit kommt. Hilf uns, nicht griesgrämig zu werden, launisch oder depressiv. Hilf uns immer wieder den Kopf zu heben, Dankbarkeit zu spüren und die Nähe, die es trotz allem gibt.
Gott, wir sehen all die vielen Menschen, die sich für andere einsetzen. Egal, ob es die Hilfe beim Einkauf ist, das nachbarschaftliche Aufeinander sehen und Nachfragen. Die Ärzte, Schwestern und Pfleger, die Menschen, die die Versorgung mit Lebensmitteln, Strom und Wasser aufrecht erhalten. Wir sagen Danke und bitten dich für Mut und Stärke und Zuversicht.
Gott, wir vergessen nicht diejenigen, die auch ohne Corona viel Leid zu tragen haben. Sie sind zusätzlich belastet. Hilf auch hier beim Tragen. Lass uns diese Menschen im Blick behalten und aus der Ferne ermutigen, vielleicht fallen uns auch Hilfsmöglichkeiten ein, die wir leisten können.
Sagen Sie Gott, was Ihnen auf dem Herzen liegt, wofür Sie bitten möchten.

Wir sprechen gemeinsam:
Vater Unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen,
denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit 
in Ewigkeit.
Amen.

Segen
Wenn Sie mehrere sind, dann nehmen Sie ruhig einander an die Hand.
Wenn Sie allein sind, dann falten Sie Ihre Hände.
Beten Sie laut und voller Zuversicht und Vertrauen:

Gott, du segnest uns und behütest uns.
Du lässt dein Angesicht leuchten über uns und bist uns gnädig.
Du erhebst dein Angesicht auf uns und schenkst uns deinen Frieden.
Amen.

Musik
Singen Sie vom Liedblatt: „Komm, Herr, segne uns“.
Oder machen Sie sich eins Ihrer Lieblingslieder an.


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