Heute feiern wir den letzten Kindergottesdienst aus unserer Reihe zu Passion und Ostern. Da macht es Sinn zu schauen, wie Ostern im Hier und Heute weitergehen kann. Ganz eng verbunden mit den Ereignissen damals ist unser heutiges Abendmahl mit Brot und Saft. Warum und wie – das wollen wir heute entdecken.
Also feiern wir diesen Kinder-Gottesdienst – im Namen des Vater und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lasst uns zu Beginn singen (und tanzen)! In dem Lied geht es schon ganz gehörig darum, wie Jesus heute für uns da sein will: Hier geht es los.
Jesus und das Brot
Jesus selbst hat für seine Jünger das Brot geteilt. Das war geschehen, kurz bevor er verraten und verhaftet worden war. Wir haben dies am Gründonnerstag gefeiert. An diesem Abend soll er die Worte gesprochen haben, die wir auch heute noch beim Abendmahl benutzen. Er sagte, wenn wir feierlich Brot essen und Wein oder Traubensaft trinken, dann sollen wir uns an ihn erinnern. Denn Brot und Saft – das tut gut und gibt Kraft!
Aber bis so ein Brot gegessen werden kann, muss ziemlich viel passieren:

Zuerst einmal braucht man Mehl. Auch das Mehl hat schon einen weiten Weg hinter sich. Es wurde aus vielen Getreidekörnern gewonnen, indem man diese geerntet, gedroschen und gemahlen hat. Autsch! Das klingt hart. Aber ohne kaputtes Korn gibt es kein Mehl – und auch kein Brot.
Erinnert ihr euch? Auch Jesus musste ganz schön viel erleiden: er wurde nach seiner Verhaftung ausgelacht und geschlagen.

Man kann ein Brot nur aus Mehl und Wasser herstellen. Meistens aber fügt man noch etwas hinzu, damit der Teig aufgeht: Sauerteig oder Hefe. So ein roher Teig ist nicht genießbar. Er ist noch kein fertiges Brot, aber man kann schon erahnen, was daraus wird.
Während Jesus mit seinen Jüngern unterwegs war, gab es oft Menschen, die schon erahnen konnten, was diesen Jesus so besonders machte. Durch seine Wunder und die Art, wie er von Gott erzählte, konnten die Menschen sich besser vorstellen, wie Gott ist. Das Göttliche war in Jesus schon da, aber noch nicht so ganz sichtbar. Deswegen konnten auch viele mit diesem Jesus nicht viel anfangen.

Bei einem Brot mit Hefe im Teig muss man viel Geduld aufbringen. Da kann einem das Warten richtig endlos vorkommen! Aber der Teig braucht Zeit, um sich zu verändern, und um richtig schön locker zu werden.
Warten mussten auch die Jünger und Freunde von Jesus. Dabei wussten sie noch gar nicht, dass sie warten, und worauf! Am Karfreitag war Jesus gestorben und in ein Grab gelegt worden. Da war erstmal alles vorbei und jede Hoffnung verloren.

Wenn genug Zeit verstrichen ist, ist der Brotteig richtig gewachsen. Er ist jetzt viel größer und luftiger als vorher! Und das, ohne dass wir etwas dafür tun mussten. Die Hefe im Teig wirkte ganz unsichtbar und still.
In dieser stillen Zeit passierte auch im Grab Jesu unglaublich viel! Wir wissen nicht genau, was. Niemand war dabei. Aber am Ende war Jesus ganz verwandelt durch die Kraft Gottes.

Was der Teig jetzt braucht, ist Hitze und Feuer. Er muss im Ofen gebacken werden. Da müssen große Mengen Energie aufgewendet werden. Und das braucht auch wieder seine Zeit.
Als die Frauen am Ostersonntag das leere Grab finden, sind sie erstmal ganz erschrocken und verstehen nicht so richtig. Die Trauer ist noch zu groß. Aber dann werden sie von Freude überflutet. Sie rennen so schnell sie können zu den anderen Jüngern und erzählen, was geschehen ist. Sie sind ganz Feuer und Flamme, ja, richtig begeistert!

Wenn das Brot aus dem Ofen kommt, erkennt man es endlich richtig als Brot. Da ist die knusprige Kruste und der warme Duft. Jetzt gibt es keinen Zweifel mehr: Bald kann das Brot gegessen werden und Kraft geben.
Bei zwei Jüngern war das mit dem Erkennen erst noch ziemlich schwierig. Sie waren auf dem Weg nach Emmaus. Was sollen sie noch in Jersusalem? Jesus ist tot, denken sie. Da gesellt sich ein Dritter zu ihnen. Sie scheinen ihn nicht zu kennen. Sie erzählen ihm, warum sie traurig sind. Als es Abend wird, kommen sie in Emmaus an. Sie laden den Fremden ein, mit ihnen zu essen.

Ja, so ein Brot ist dafür da, gegessen zu werden. Es war ein weiter Weg vom Korn bis zum fertigen Laib. Aber es hat sich gelohnt. So ein Brot macht viele Menschen satt.
Als die Jünger in Emmaus mit ihrem Gast am Tisch sitzen, nimmt dieser das Brot, spricht ein Dankgebet, und bricht es in kleinere Stücke. So hat das doch Jesus auch getan! Da plötzlich erkennen die beiden Jünger: Das war Jesus, der da mit ihnen unterwegs war! Er ist nicht tot! Er lebt! Wie konnten sie ihn nur so lange nicht erkennen? Sie spüren Freude und Kraft, wo eben noch Trauer und Verzweiflung war.

Brot ist ein Grundnahrungsmittel. Es liefert viel Energie und Kraft, und macht lange satt. Es wird überall auf der Welt gegessen.
Auch in der Kirche, wenn wir im Gottesdienst Abendmahl feiern. Nicht nur gibt das dem Körper Kraft, sondern vor allem auch der Seele: Wir erinnern uns jedes Mal aufs Neue daran, dass Jesus lebt und mit uns unterwegs ist. Gleichzeitig können wir uns mit den anderen Christinnen und Christen auf der ganzen Welt verbunden fühlen. Das tut gut!
Gebet
Guter Gott,
du schenkst mir mein Leben.
Von dir bekomme ich Kraft, wenn ich kraftlos bin,
und Mut, wenn ich mutlos bin.
Du kennst mein Ich, meinen Körper, mein Herz, meine Gedanken.
So viele Menschen begleitest du auf ihren Wegen,
du bist auch bei mir. Auch, wenn ich dich nicht sehen kann.
Bleibe bei mir, meiner Familie und allen Menschen, die dich brauchen.
Amen.
Kreatives
„Alle guten Gaben, alles was wir haben, kommt, o Gott, von dir. Dank sei dir dafür!“ – Das ist nur eines von vielen schönen Tischgebeten. Ihr kennt sicher noch mehr. Überlegt euch zu einem der Tischgebete doch einmal eine Melodie, einen Klatsch-Rhythmus oder Bewegungen, die ihr beim nächsten Familienessen dann alle gemeinsam ausprobieren könnt.
Damit es noch schöner wird am Esstisch könnt ihr einmal versuchen, selber Servietten zu falten. Viele sowohl leichte als auch knifflige Anleitungen dafür findet ihr HIER.
Vielleicht habt ihr schon davon gehört, dass zur Zeit viele Kinder Regenbogen malen und in ihre Fenster hängen. So sollen alle Spaziergänger daran erinnert werden, dass wir nicht allein sind, sondern Gott für uns alle Hoffnung und Trost bereithält. Macht doch auch mit! Und beim nächsten Spaziergang haltet ihr Ausschau nach den Regenbogen-Fenstern der anderen Kinder.