Ihr Lieben! Der letzte Kindergottesdienst liegt schon eine Weile zurück, und auch die Erinnerung an den Weihnachtsspaziergang verblasst so langsam. Deshalb gibt es an diesem Wochenende mal wieder einen kleinen Online-KiGo für die ganze Familie. Macht es euch also bequem, zündet vielleicht eine Kerze an, und genießt die Zeit als Familie. Wir fangen direkt an:
„Im Namen des Vaters, des Sohnes, und des Heiligen Geistes, Amen.“
Heute geht es um Gottes Familie, genauer gesagt, um all die Menschen, die vor Jesus lebten (also seine Vorfahren), und die Menschen, die nach Jesus lebten (bis heute zu uns!). Gottes Liebe ist für alle da, egal, wo sie wohnen, oder welche Sprache sie sprechen. Und deshalb singen wir gleich zu Beginn:
„Hallelu‘ Hallelu‘ Hallelu‘ Halleluja, preiset den Herrn!“ (Wenn ihr auf den Titel klickt, gelangt ihr zu einem Youtube-Video. Dort singen verschiedene Menschen in ihrer Muttersprache! Und ihr könnt mitsingen!)
So eine Familie kann ganz klein sein, oder auch riesengroß. Die Menschen in ihr können sich alle ganz ähnlich sehen, oder überhaupt nicht. Manchmal gehören zur Familie Geschwister von anderen Eltern, dann wieder gibt es Familien, in denen eine Mutter oder ein Vater alleine für alle sorgt. Manche Kinder haben zwei Väter, oder zwei Mütter, oder wohnen immer bei einer Tante, oder sie leben in einer Wohngruppe. All das gibt es, und alles das ist normal.
Viele Menschen interessieren sich sehr dafür, von wem sie abstammen. Wenn sie es herausfinden wollen, nennt man das Ahnenforschung. Meistens entstehen dadurch Diagramme, in denen alle Namen oder sogar Bilder aufgelistet werden, sogenannte Stammbäume. Die können ganz unterschiedlich aussehen:
Am Stammbaum wird deutlich: So eine Familie ist nicht in Stein gemeißelt. Hier und da sprießen neue Äste; Menschen von „außerhalb“ kommen dazu, wenn geheiratet oder adoptiert wird. In den meisten Fällen kennen wir unsere Vorfahren bis zu den Großeltern unserer Eltern, was davor war, ist vielleicht schon vergessen. Nehmt euch doch einen Moment Zeit für ein altes Fotoalbum. Wenn ihr euch die Fotos anschaut, fallen euch sicher Geschichten zu den Menschen ein, die ihr euch erzählen könnt. Auch so kann man sich an seine Vorfahren und Verwandten erinnern.
Auch Jesus hatte einen Stammbaum, mit vielen bekannten und berühmten Namen darin. Vielleicht kennt ihr ja einige seiner Vorfahren, und die Geschichten, die von ihnen handeln: Da gibt es den Erzvater Abraham, und Jakob mit den vielen Söhnen, König David, den weisen Salomo, ganz mutige Frauen wie Tamar und Ruth, und natürlich Joseph und Maria. In der Bibel gibt es oft ganz lange und ausführliche Stammbäume, zum Beispiel am Anfang des Matthäusevangeliums. Bei Jesus ist das besonders wichtig – so können die Leser und Leserinnen sehen, wie lang die Geschichte Gottes mit den Menschen ist, und dass im Geheimen immer schon auf Jesus hingewiesen und hingearbeitet wurde. Gleichzeitig können wir erkennen, dass zu Gottes Volk immer schon Menschen gehörten, die nicht einfach dort hineingeboren wurden, sondern sich ganz bewusst für Gott entschieden haben, obwohl sie aus anderen Ländern oder sogar Religionen kamen. Und so ist der Stammbaum Jesu ganz bunt und vielfältig.
Aber mit Jesus hört der Stammbaum nicht auf! Wir wissen zwar von keinen Kindern, die Jesus hatte oder nicht hatte – aber Erben hat er auf jeden Fall! Das fängt schon mit seinen Jüngerinnen und Jüngern an, also den Menschen, die Jesus zuhörten, mit ihm unterwegs waren, und den Menschen von ihm und seinen Wundern erzählten. Sie lebten nach Himmelfahrt weiter als Christinnen und Christen, reisten, schrieben Briefe und hielten die Geschichten von Jesus schriftlich fest, manche gründeten sogar neue Gemeinden. So verbreitete sich der Glaube an Jesus Christus auf der ganzen Welt – und die Familie Gottes wuchs und wuchs. Denn das Christentum ist selbst wie eine Familie – wir halten zusammen, wir helfen uns gegenseitig. Manchmal gibt es Streit, oder wir verstehen uns nicht gut, aber am Ende haben wir alle den gleichen Vater im Himmel, der uns alle gleich lieb hat, und der will, dass es uns gut geht. Und so geht der Stammbaum Jesu weiter, bis zu uns. Schaut euch gegenseitig an: Wen ihr da seht, das ist ein Kind Gottes, und ein Bruder oder eine Schwester von Jesus Christus. Wow!
Wenn ihr zur Familie Gottes gehört, dann gehört euer Name auch in den Stammbaum! Klickt also HIER und schreibt euren Namen in dem Dokument mit dazu. Am Besten in die „Heute“-Ecke unten rechts. Vielleicht fällt euch ja auch ein Grund ein, warum ihr zur Familie Gottes dazugehört oder dazugehören wollt. Auch das dürft ihr dazuschreiben. Nur bitte keine Adressen, oder andere vertrauliche Dinge über euch. Vielleicht habt ihr auch genaue Vorstellungen davon, was ihr von so einer Familie erwartet, oder was wir in der Familie Gottes noch besser machen könnten – auch das gehört dort hin.
Wenn ihr wieder hier seid, dann singen wir noch einmal zusammen: „Du bist da, wo Menschen leben“
Zum Abschluss wollen wir noch zusammen ein Gebet sprechen, das in der „Kinderkirche“ abgedruckt war:
Guter Gott,
danke, dass ich zu einer Familie gehöre.
Es ist schön zu wissen, dass ich nicht alleine bin.
Oft freue ich mich, wenn meine Eltern etwas mit mir unternehmen.
Von meiner Familie kann ich viel lernen.
Und es ist toll, wenn mir jemand zuhört.
Danke, dass ich zu einer Familie gehöre.
Gott,
manchmal ist es aber auch richtig nervig mit meiner Familie.
Manchmal ist es mir zu laut mit meiner Familie.
Ich soll irgendwohin mitkommen oder aufräumen oder tausend Dinge tun, die ich gerade nicht will.
Manchmal gibt es Streit.
Keiner versteht mich dann.
Gott, es ist nicht immer leicht in meiner Familie.
Bitte sei du da, wenn ich mich freue an meiner Familie und wenn es schwierig wird.
Jesus,
bei dir habe ich einen Platz in deiner Familie.
Du zeigst mir, dass ich zu dir gehöre.
Du bist wie ein Bruder für mich da.
Auch für die Kinder um mich herum, und für meine Familie
und für alle Menschen in unserem Land und aus anderen Ländern ist Platz in deiner Familie.
Bitte lass mich erleben, wie schön es ist, in deiner Familie zu leben.
Amen.
Bleibt behütet und seid gesegnet, bis wir uns (hoffentlich bald) wiedersehen!
– eure Ulrike
P.S.: Vielleicht versucht ihr euch sogar mal daran, einen eigenen Stammbaum zu gestalten – mal sehen, wie weit ihr in der Zeit zurückreisen könnt! 🙂
Herzlichen Dank für den online Kigo. Wir sind Großeltern und beschäftigen uns gern mit der Familiengeschichte. Deshalb hat uns das Thema besonders interessiert.
Freundliche Grüße von Astrit und Helmut Müller aus Freiberg
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