Schön, dass ihr auch zum dritten Teil unserer Online-KiGo-Reihe zu Passion und Ostern wieder mit dabei seid. In der letzten Woche wurde Jesus verraten und konnte sich nicht weiter vor den römischen Soldaten verstecken. Heute soll es um sein Verhör gehen und um das Urteil, das die Menschen über ihn sprechen.
Macht es euch also bequem, zündet mit Mama und Papa zusammen eine Kerze an – denn wenn man dunkle Geschichten hört, tut es gut, sich zu erinnern: Gott ist da, auch wenn es uns nicht gut geht. Und er ist mitten unter uns, wenn wir Gottesdienst feiern. Deswegen lasst uns gemeinsam beginnen: Im Namen Gottes – des Vaters, des Sohnes und der Heiligen Geistkraft. Amen.
Leider können wir immernoch nicht wie gewohnt zusammen Kindergottesdienst feiern. Umso schöner ist es da, an die anderen zu denken. Einfach spitze, dass da draußen so viele liebe Menschen sind. Wir freuen uns darüber und singen gemeinsam! (Hier klicken)
Allein sein macht keinen Spaß. Auch Jesus wird in unserer Geschichte heute allein gelassen: von allen, die er für seine Freunde gehalten hat.
Jesus ist ganz allein:
Jesus wurde von den Soldaten gefangen genommen. Sie bringen ihn zu Pilatus, dem obersten römischen Verwalter. Jesus wird gefragt: „Gehörst du etwas zu Gott?“ – Jesus antwortet: „Ich rede zu Gott wie zu einem Vater.“ Jesus wird gefragt: „Bist du Gottes Sohn?“ – Jesus antwortet: „Das sagt ihr!“„Er behauptet, Gottes Sohn zu sein!“, schreien sie. „Das darf er nicht! Er muss bestraft werden! Er muss sterben!“ Pilatus sieht in Jesus keine Gefahr, er sieht nur einen erschöpften, verwundeten Mann. Er ist sich nicht sicher, was er machen soll. Also schickt er Jesus zu König Herodes.Herodes macht sich über Jesus lustig. Er will, dass Jesus ihm zeigt, was er kann, und Zauberkunststücke vorführt. Jesus tut nichts. Er hält den Spott und den Hohn von Herodes aus.„Mit solchen Spinnern will ich nichts zu tun haben! Der ist mir zu blöd! Schafft ihn mir aus den Augen. Schickt ihn zurück zu Pilatus“, ruft Herodes den Soldaten zu. Wieder ist Jesus den Soldaten ausgeliefert. Die verspotten ihn, setzen ihm eine Dornenkrone auf, fesseln und schlagen ihn.„Was soll das?“, fragt Pilatus. „Ihr seid ja schon wieder hier! Wenn selbst Herodes ihn nur für einen harmlosen Spinner hält, dann ist dieser Jesus keine Gefahr. Wir sollten ihn gehen lassen.“ Da ist das Geschrei aber groß. Der Hohe Rat der Juden will, dass Jesus gekreuzigt wird. Sie rufen es so laut sie können: „Kreuzige ihn!“ Und bald stimmen sogar die Menschen vor dem Haus mit ein in dieses Geschrei: „Kreuzige ihn!“Jesus hört, wie die Menschen das rufen. Er erinnert sich zurück. Vor nicht einmal einer Woche hatte das noch ganz anders geklungen. Da war er auf einem Esel in die Stadt eingeritten, und alle hatten gejubelt und gerufen „Hosianna!“, und mit Palmzweigen gewunken. Sie waren so froh gewesen, dass er, Jesus, endlich bei ihnen war. Seine Freunde und Jünger waren ganz stolz nebenher gelaufen. Wie einen König hatte man Jesus begrüßt.Wo sind alle diese Menschen jetzt? Judas hat ihn verraten; die anderen Jünger halten sich versteckt aus Angst vor Strafe. Und die Menschen, die vor einer Woche gejubelt haben, rufen jetzt „Kreuzige ihn!“ Die Menschen, die ihn wie einen König begrüßt haben, behandeln ihn jetzt wie einen Verbrecher. Dabei hat Jesus nichts Unrechtes getan.Das denkt übrigens auch Pilatus. Noch einmal schlägt er vor, Jesus frei zu lassen. Aber all die Menschen rufen immer weiter: „Kreuzige ihn!“ Was soll Pilatus da machen. „Na gut!“, sagt Pilatus, „Wenn ihr es unbedingt wollt, dann soll es so sein! Jesus wird gekreuzigt – noch heute!“
Gebet
Guter Gott, auch ich fühle mich manchmal ganz allein. Wenn ich nicht auf den Spielplatz darf, und meine Freunde nicht treffen kann. Oder wenn jemand etwas Böses zu mir sagt. Wenn jemand ein Versprechen bricht. Bitte sei dann bei mir und steh mir zur Seite. Mit dir bin ich nie wirklich allein. Sei auch bei meinen Freunden und meiner Familie. Ich hoffe, dass sie gesund bleiben und wir uns bald wiedersehen können. Amen.
Kreatives
In schwierigen Situationen will Gott uns Mut machen und Hoffnung schenken. Ihr könnt das auch! Sucht euch auf eurem nächsten Spaziergang ein paar schöne glatte Steine. Zuhause könnt ihr diese Steine dann waschen (zusammen mit euren Händen, und mit ganz viel Seife). Wenn sie getrocknet sind, bemalt ihr sie mit einem Hoffnungszeichen: zum Beispiel einer Blume, einem Regenbogen, vielleicht auch schon mit einem Osterei in Vorfreude auf Ostern. Vielleicht ist auch das Kreuz oder der Fisch für euch ein Hoffnungszeichen, weil sie euch an Jesus erinnern. Wenn die Steine schön bunt sind und strahlen, könnt ihr sie in der Stadt, im Wald oder Park auslegen – dort, wo man sie gut sehen kann und sie gleich ins Auge fallen. Und die Menschen, die sie finden, bekommen mit dem Stein zusammen eine gute Nachricht: „Du bist nicht allein! Hab Hoffnung, dass alles gut wird!“